Silberbesteck

Wer ein echtes Silberbesteck besitzt, darf sich glücklich schätzen

Das Silberbesteck kennen wir alle noch von den Feiertagen bei Oma und Opa, die es zu nur ganz besonderen Anlässen aus dem Schrank geholt haben.

 

Messer, Gabel und Löffel kamen zu Omis Zeiten immer nur zu besonderen Anlässen, wie zum Beispiel an Weihnachten oder auch Geburtstagen auf den Tisch. Diese Silberbestecke wurden meist von Generation zu Generation weiter vererbt und sind auch heute noch sehr teuer in der Anschaffung. Zumindest deutlich teurer als ein Besteck aus Edelstahl vom Markenhersteller. Schon seit mehreren hundert Jahren ist man mit Silberbesteck, welches sogar noch bis weit in 19. Jahrhundert von Schmieden angefertigt wurde. Dann entdeckten allerdings die Engländer, dass man Besteck auch maschinell herstellen kann. Ab diesem Zeitpunkt wurden viele Silberbestecke mit Hilfe der Galvanisierung versilbert, so dass das echte Silberbesteck nahezu völlig vom Markt verdrängt worden ist.

Im 19. Jahrhundert wurden die günstige Besteckherstellung zahlreiche Silberimitate entwickelt, seit etwa 1920 wurden diese allerdings bereits von den Bestecken aus Edelstahl abgelöst. Auch heutzutage bieten einige Besteckhersteller noch Bestecke aus echtem Silber an, deren Preise allerdings durchaus an den Anschaffungspreis eines Kleinwagens heran kommen. Auch heute noch gibt außerdem die Stempelung an, wie viel reines Silber sich in dem Besteck tatsächlich befindet, welche auf der Rückseite des Bestecks zu finden ist. Die jeweilige Zahl bezieht sich dabei immer auf den Silbergehalt des gesamten Bestecksatzes. Silberbesteck ist säureresistent und nicht für alle Lebensmittel geeignet. Eier und Fisch enthalten beispielsweise Schwefel, welcher das Silber angreift. Bei einem echten Silberbesteck sind deshalb die Eierlöffel und die Bestecke für Fisch sowie Kaviar aus Gold und nicht aus Silber.

Auch wenn es sich um ein echtes Silberbesteck handelt, sind etwa 20 Prozent Fremdanteile darin enthalten, wobei es sich um das Kupfer handelt, welches das Silber verhärtet. Versilbertes Besteck wird hingegen auf Basis eines Metallkerns lediglich mit Silber überzogen, meist mit 90 Gramm Versilberung. Zur Reinigung des Silberbestecks eignen sich Bäder in Kartoffelwasser und Kochsalz, zum Putzen kann man Zahnpasta verwenden. Denn ein echtes Silberbesteck benötigt viel Pflege und muss aufwendig gereinigt werden, außerdem beschlägt es schnell, wenn man es länger nicht verwendet hat. Angelaufenes Silber strahlt nach einer Behandlung mit Natriumcarbonat, wasser und Kochsalz allerdings ganz schnell wieder wie neu.