Globuli

Die bekanntesten Kügelchen der Homöopathie Globuli

Als Globuli bezeichnet man die kugelförmige Arzneimitteldarreichungsform die in der Naturheilkunde, in der Homöopathie oder auch in der Bachblütentherapie.

 

Der Trägerstoff und damit Hauptsubstanz von homöopathischen Globuli ist Rohrzucker, laut Hahnemanns Organon der Heilkunst eine Mischung aus Stärkemehl und Rohrzucker. Das Gewicht von homöopathischen Globuli beträgt nach dem homöopathischen Arzneimittelbuch 1 g für 500 Globuli, also durchschnittlich 2 mg. Samuel Hahnemann machte das Gewicht von Globuli dagegen von der Potenzierung abhängig: Bei C-Potenzen sollten 300 Globuli ca. 60 mg wiegen, also 0,2 mg je Globulus. Bei LM- oder Q-Potenzen sollten 100 Globuli ca. 60 mg wiegen, was einer Masse von 0,6 mg je Globulus entspricht.

Globuli haben einen Durchmesser von etwa 0,5 bis 1,5 mm. Naturheilkundler schwören auf sie, schulmedizinische Hardliner belächeln sie teils immer noch: Um die Homöopathie gibt es nach wie vor einen ärztlichen Glaubenskrieg. Und ganz rational betrachtet ist die von Samuel Hahnemann entwickelte Methode zunächst auch etwas schwer zu begreifen: Ähnliches heilt Ähnliches. Homöopathisch wirksame Pflanzen, Mineralien oder tierische Produkte, wie Kamille, Kieselerde oder der Tintenfischbeutel, werden so stark verdünnt, dass man sie chemisch nicht mehr nachweisen kann. Prinzip: Wie eine Impfung sollen diese Miniimpulse Immunsystem und Selbstheilungskräfte aktivieren.

Das Überraschende dabei: Die Präparate sind umso wirksamer, je stärker sie verdünnt bzw. potenziert sind, wie die Fachleute sagen. Bei dem aufwändigen Herstellungsverfahren wird die Ausgangssubstanz mit einem Alkohol-Wasser-Gemisch angesetzt und ein Teil dieser Urtinktur dann von Hand genau zehnmal mit zehn Teilen Alkohol-Wasser geschüttelt. Heraus kommt ein Mix der niedrigsten Potenz D1, der mit Zucker zu Globuli verarbeitet werden kann. Vermischt man D1 Tropfen jetzt erneut mit zehnmal so viel Alkohol-Wasser, entsteht die Potenz D2. Diesen Prozess kann man vielfach wiederholen, bis zu den stark wirksamen, hohen C- bzw. LM-Potenzen. Spätestens hier melden sich wieder die Kritiker zu Wort: Ab D23 sei die Wirksubstanz so verdünnt, als hätte man eine Aspirintablette im Atlantik aufgelöst.

Bei starken Beschwerden muss der Arzt das richtige Medikament ermitteln, leichte kann man aber sehr gut selbst lindern. Das ist zu beachten: Globuli, Tabletten oder Tropfen (Letztere mit Plastiklöffel) immer eine viertel bis halbe Stunde vor dem Essen oder anderen Arzneien im Mund zergehen lassen und nichts danach trinken. Bei vielen Symptomen wird die Dosis bei Besserung reduziert. Wichtig: das Mittel sofort absetzen, sobald die Beschwerden abgeklungen sind.

Ist nach drei Tagen keine Linderung in Sicht, sollte man den Arzt aufsuchen. Bei chronischen Krankheiten ist nach Erfahrung der Naturmediziner ein bestimmter Therapierhythmus wichtig: drei Wochen lang das Präparat einnehmen, eine Woche pausieren, dann wieder drei Wochen einnehmen usw., bis zur Heilung. Zur Selbsttherapie geeignet sind nur die relativ niedrigen Potenzen D3 bis D12, die anders als die hohen, nicht zu anfänglicher Verschlimmerung der Krankheit führen.