Zypern
Republik Zypern, das kleine Paradies im Mittelmeer
Vielen Deutschen ist Zypern erst seit dem EU-Beitritt 2004 ein Begriff. Dabei blickt der kleine Inselstaat bereits auf eine lange Geschichte zurück.
Mal ehrlich: Können Sie was mit Zypern anfangen? Der Tourismus auf der kleinen Insel floriert zwar immer weiter, doch sind die Besucherzahlen aus Deutschland und Umgebung immer noch mickrig im Vergleich zum großen Nachbarn Griechenland. Die freie Republik liegt zwischen Syrien und der Südküste der Türkei und gehört rein geographisch zu Asien, obwohl seit 2004 in der Europäischen Union.
Seit dem Zypern also „offiziell“ zu Europa gehört, wird es auch als ein Teil Europas erstmals richtig wahrgenommen: So verzeichnet die Insel seit 2004 einen erhöhten Strom an Touristen aus den EU-Ländern. Ein willkommenes Zubrot für das kleine und wirtschaftlich noch auf wackeligen Beinen stehende Land: Auf die 9.250 Quadratkilometer kommen aktuell rund 775.000 Einwohner. Diese Zahlen ergeben eine „angenehme“ Bevölkerungsdichte von 83,9 Einwohner pro km², wobei sich die meisten im Süden der Insel konzentrieren.
Die Republik ist immer noch ein Agrarstaat: Besonders Zitrusfrüchte und verschiedene Gemüse sind ein Exportschlager. Auch Obst kann wegen des überaus guten Klimas auf Zypern gut angebaut werden – zwei Ernten im Jahr sind daher nichts besonderes. Seit dem EU-Beitritt schwinden die landwirtschaftlichen Flächen allerdings: Die Union ist bemüht, ihre Ausgaben zur Unterstützung der Bauern in allen Mitgliedsstaaten herunterzufahren. Noch vor kurzem nämlich verschlang die Agrarpolitik der EU über die Hälfte des jährlichen Budgets.
Ein großer Einschnitt in der Geschichte der noch sehr jungen Republik (die Unabhängig hat Zypern 1960 erlangt) ist der so genannte Zypernkonflikt mit der Türkei, der schließlich zu einem Teilstaat führte: Die offizielle Regierung Zyperns genießt nur im Süden der Insel echte Autorität. Der Norden Zyperns untersteht türkischstämmigen Invasoren, die die bis heute nicht offiziell als Republik anerkennte „Türkische Republik Nordzyperns“ begründet haben. Kurz bevor Zypern am 1. Mai 2004 in die EU eintrat, scheiterte die Volksabstimmung über die Wiedervereinigung der beiden Parteien. Die EU duldet das, unterstützt jedoch nur den Norden Zyperns mit rund 200 Millionen EUR jährlich. Trotzdem profitiert die ganze Insel von der Mitgliedschaft: So ist heute u.a. die uneingeschränkte Reise zwischen dem Süd- und dem Nordteil der Insel möglich. Vormals war dies noch mit harten Geld- und Gefängnisstrafen verbunden.